- Haubenstock-Ramati
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Roman, österreichischer Komponist polnischer Herkunft, * Krakau 27. 2. 1919, ✝ Wien 3. 3. 1994; studierte in Krakau und Lemberg, emigrierte 1950 nach Tel Aviv, wo er die Zentralmusikbibliothek gründete und seit 1954 an der Musikakademie unterrichtete. 1973-89 war er Professor an der Musikhochschule in Wien. Zunächst von K. Szymanowski und I. Strawinsky beeinflusst, setzte er sich später mit serieller und punktueller Musik auseinander. Sein Interesse an Problemen der musikalischen Form führte von 1958 an zur grafischen Notation (musikalische Grafik) und zu Montagetechniken, zu »mobilen« Formen (»Mobiles«, z. B. »Interpolation« für Flöte und Tonband, 1958) und übereinander geschichteten Zeit- und Raumabläufen (u. a. »Petite musique de nuit« für Orchester, 1960). Haubenstock-Ramati komponierte die Oper »Amerika« (1966; nach F. Kafka, Neufassung 1992), die Anti-Oper »La comédie« für drei Sprechstimmen und drei Schlagzeuger (1969; nach S. Beckett), die Ballette »Ulysseus« für Tonband mit instrumentaler und vokaler Musik (1979) und »Unruhiges Wohnen« (1991), ferner »Les symphonies de timbre« für Orchester (1957), »Concerto per archi« (1976), »Adagio« für Tonband (1991), Liveelektronik ad lib. (1991), »Polyphonien« für Ensemble (1993). - Schrieb »Musik - Grafik - Pre-Texte« (1980).
Universal-Lexikon. 2012.